Ich habe mindestens zweimal pro Woche aufgelegt, alle paar Monate Events veranstaltet und vor allem gefeiert. Um es nun zweimal pro Woche kaum aus dem Haus zu schaffen.
Meine letzten Auftritte hatte ich am 14. März in der Disco Disco bei 93 Feet East und I Feel Love im Brixton Jamm und es ging darum, den letzten Tanz zu retten. Man hatte uns gesagt, dies sei das letzte Wochenende, an dem die Veranstaltungsorte geöffnet sein würden, da der Virus begonnen habe, Großbritannien zu erfassen. Am nächsten Morgen, mit einem Kater im Schlepptau, spürte ich diese Verlagerung von... nun, was soll ich jetzt tun?
Am nächsten Tag wurde mir wirklich klar, dass die Veranstaltungsorte, insbesondere die Grassrootsveranstaltungen, ein Teil meines Lebens waren. Sie waren meine ganze Lebensgrundlage. Es war mir nie in den Sinn gekommen, dass die ganze Welt für mehr als vier Monate geschlossen sein würde und mir wurde klar, wie wichtig es für mich war, ausgehen zu können.
Meine Nacht, The Soul Exchange startete in einem Grassroot Veranstaltungsort in West London und sollte seinen zweiten Geburtstag im Horse and Groom im Osten feiern. Doch ohne die Möglichkeit, Veranstaltungen durchzuführen, fühlte ich mich bei der Frage, wie ich meine Plattform aufrechterhalten sollte, festgefahren. Ich passte mich an, indem ich The Soul Exchange Set während der Quarantäne ins Leben rief: eine Mix-Serie, die junge DJs aus ganz Großbritannien mit einem ausgeprägten Interesse an Soul-Musik, Schallplatten und Subkultur ans Licht brachte. Die Verbindungen, die ich geknüpft habe und die Reaktionen, die ich erhalten habe, haben gezeigt, wie wichtig die Musikgemeinschaft ist.
Viele der DJs, mit denen ich im Rahmen der Mix-Serie zusammengearbeitet habe, hatte ich durch die Soul-Szene kennen gelernt. Vor allem bei den 6Ts Rhythm and Soul all-nighters des 100 Clubs; und jetzt nenne ich viele dieser Leute beste Freunde.
Ich gehe jetzt seit über sieben Jahren zu dieser all-nighter. Was zunächst als Reise mit meiner Mutter oder als Solo-Reise begann, hat sich inzwischen zu einer Familienangelegenheit entwickelt. Als der 100 Club im Januar diesen Jahres vom Westminster Council mit dem Versprechen, von einer bis zu 100% igen Ermäßigung seiner Geschäftsraten profitieren zu dürfen und damit „dauerhaft gerettet“ wurde, war ich gelinde gesagt glücklich.